Das Durchkämmen der Bühnenprogramme im Netz bringt doch immer wieder Überraschungen hervor. Soeben entdeckt: Die Schaubühne Lindenfels in Leipzig hat eine Produktion wieder aufgenommen, mit der sie 2015 für den Leipziger Bewegungskunstpreis nominiert war (Regie: René Reinhardt). Titel: „Camus“. Es handelt sich um „eine Spurensuche nach den Menschen in den Werken Albert Camus'“, wie es auf der Theaterseite heißt, und weiter:
«Camus’ Texte, insbesondere seine Sisyphos-Trilogie und sein autobiografisches Romanfragment „Der erste Mensch“, werden als Theaterbegehung lebendig. In verschiedenen Räumen begegnen die Zuschauer den Protagonisten Camus’ und dem Autor selbst. Wenn wir ihn begleiten, finden wir uns mit ihm zwischen zwei Versuchen eines glücklichen Sisyphos. Zum Finale werden wir auf der großen Bühne im „Treppentheater“ der Schaubühne Zeuge von Caligulas großem Abgang.»
Nun gibt es zwar im Werk von Camus keine „Sisyphos-Trilogie“, allenfalls eine Trilogie des Absurden, wenn man so will, denn gemeint sind hier offenkundig die drei Werke des „Stadiums des Absurden“ Der Fremde, Der Mythos von Sisyphos und Caligula. Aber sei’s drum – es klingt nach einem durchaus spannenden Theaterabend. Die Leipziger Volkszeitung (LVZ) schreibt darüber:
„Eine Inszenierung der Gedankenwelt des Existenziellen, für das Camus steht – mit seinen Fragen nach Glück und Leben und der Verzweiflung über dessen Sinnlosigkeit.“
Einmal mehr bedaure ich, dass es von Wuppertal nach Leipzig so weit ist. Vielleicht sind Sie ja gerade in der Nähe? Vorstellungen sind am 19., 20. und 21. Oktober, 20 Uhr, in der Schaubühne Lindenfels in Leipzig. Infos/ Tickets (ab 12 Euro) hier.