„Ich bewunderte und bewundere auch heute dieses Bündnis von Mensch und Erde, diese doppelte Wechselwirkung, in die mein Herz eingreifen und sein Glück diktieren darf bis zu jener genau bestimmten Grenze, wo die Erde es vollenden oder zerstören kann. Florenz! Einer der wenigen Orte in Europa, wo ich begriff, dass im innersten Kern meiner Auflehnung ein Einverständnis schlief. Unter seinem aus Tränen und Sonne gemischten Himmel, lernte ich, ja zur Erde zu sagen und in der düsteren Flamme ihrer Lebensfeier zu verbrennen. Ich ertrug …aber was? welches Wort? welches Übermaß? Ich ertrug die Erde! In diesem großen Tempel, aus dem die Götter geflohen sind, haben all meine Idole tönerne Füße.” (1)
Liebe Anne,
allein durch diesen kurzen Ausschnitt, den Sie auserwählt haben, bin ich mir sicher, dass Camus ein großer poetischer Philsoph ist. Gratuliere dem Übersetzer und jener, die die wertvollsten Perlen unters Volk streut.
Danke
Lieber Toni, es freut mich, dass Ihnen die kleinen Camus-Stückchen Freude bereiten! Das Kompliment für die Auswahl kann ich mir aber nicht anheften, denn die Serie der Sonntags-Zitate verdankt sich (bislang) der Auswahl, die Andreas Arnold schon für die „Suite Camus“ geleistet hat. Die konnten Sie ja leider nicht erleben, weil Ihre schöne Gegend dann doch zu weit entfernt von Wuppertal liegt… Mit dem „großen poetischen Philosophen“ bin ich natürlich völlig d’accord! Herzliche Grüße aus dem heute sehr trüben Wuppertal, Ihre Anne-K.