Rezensionen

… und Stimmen zum Buch

„Unter den Publikationen, die 2013, dem Jahr seines 100. Geburtstags, über Albert Camus auf Deutsch herauskamen, fällt ein Werk schon wegen seines Titels auf: «Albert Camus – Vom Absurden zur Liebe» von Anne-Kathrin Reif (Djre Verlag, Königswinter). Wer Camus nur mit den Stichworten Absurdität und Revolte in Verbindung bringt, wird erstaunt sein, wenn das vieldeutige Wort Liebe in den Mittelpunkt gerückt wird, zumal noch in einer Untersuchung, die aus einer philosophischen Doktorarbeit hervorgegangen ist. Aber es gelingt der Autorin eindrucksvoll und überzeugend, den Denkweg Camus´ nachzuvollziehen, auf dem von den frühen Schriften an das Thema Liebe gegenwärtig ist. Trotz alles Negativen, das Camus beschreibt und analysiert, liegt seinem Denken eine Affirmation des Menschseins und der Welt zugrunde, für die er das Wort Liebe in Anspruch nimmt. Wie dies im einzelnen geschieht, schildert Anne-Kathrin Reif mit bemerkenswerter Detailkenntnis und sprachlicher Deutlichkeit. Die Ausarbeitung dieser vielen wahrscheinlich unbekannten Perspektive, in der die griechische Bejahung des Kosmos zur Geltung kommt, verleiht dem Buch von Anne-Kathrin Reif innerhalb der kaum noch zu übersehenden Camus-Literatur seine besondere Bedeutung, so dass man ihm eine möglichst breite Resonanz wünschen darf.“

Prof. Dr. Dr. Heinz Robert Schlette

„Vor ein paar Wochen hatte ich das Glück, der Autorin des großartigen Buches Albert Camus – Vom Absurden zur Liebe zu begegnen: Anne-Kathrin Reif. Uns eint die Liebe zu Camus, wobei Anne-Kathrin natürlich die wesentlich fundiertere Kennerin seines Werkes ist, und ich habe viel für mich Neues über den Menschen Camus erfahren dürfen in unserem Gespräch. Camus – und das habe ich in den letzten Jahren oft erlebt – vereint auch nach seinem Tod die Menschen. Er verbindet wie ein gemeinsamer Freund.
Die Wuppertaler Kulturjournalistin und promovierte Philosophin Anne-Kathrin Reif lenkt in ihrem Buch Albert Camus – Vom Absurden zur Liebe den Blick auf den Philosophen und Denker der Existenz, der in seinen Schriften auf einzigartige Weise den Fraglichkeiten des menschlichen Daseins Ausdruck verliehen hat.”

Konstantin Wecker (in seinem Blog Weckers-Welt)

„Begriff, Gefühl, Leib, Leidenschaft, Erotik und dann später der Weg von der Absurdität der Existenz über die Revolte – alles finden wir in diesem Buch wieder und es führt uns zu der Antwort, die uns Camus mit auf unseren Weg gibt: «Deshalb verwirklicht der Mensch sich nur in der Liebe, weil sie ihm blitzartig das Bild seiner zukunftslosen Lage vor Augen führt.» (…) Es ist ein wohl einzigartiges Buch, das das Werk mit der Frage nach der Liebe untersucht. Ich meine, man merkt der Autorin die Liebe zum Leben und zu Camus irgendwie an. Und das hat dem Buch und dem ganzen Projekt offenbar gut getan.

Man hält eines der wenigen Bücher in Händen, bei der die Schrift auch so groß ist, daß man ohne Probleme lesen kann. Und man erhält ein Buch, das uns philosophisch bei der Absurdität abholt und uns zur Liebe bringt, wenn wir die bisher im Werk von Albert Camus noch nicht gesehen oder gefunden haben.“

Michael Mahlke in buchmonat.de

Ich habe dein Buch zu Ende gelesen und ich muss mich vor dir ganz tief verneigen! Es ist eine große Leistung. Es war sehr bereichernd für mich, auch um beim Lesen ständig abzuschweifen in Gedanken über Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, vom kleinen persönlichen Leben bis zu dem erschütternden Weltgeschehen. Das liest man zwar langsam, und man blättert ständig zurück, aber ich habe seit langem nicht mehr so viel Anregung gehabt. Vielen Dank!                                                                                    Rob de Vrij

 

Herzlichen Dank für dieses wunderschöne Buch, das mir so viel gibt und meine Liebe zu Albert Camus stärkt. Aus der Schweiz herzlich                                       Ruth Angliker

 

„Die Thesen ihrer Promotion arbeitete [Anne-Kathrin Reif] zum Camus-Jahr 2013 zu einem gründlichen, dabei sehr gut lesbaren Buch neu heraus, das unter dem Titel Albert Camus – Vom Absurden zur Liebe eine Art Wegweiser entwickelt. Das auf den ersten Blick vielfache, disparate Werk Camus‘ wird als ein in sich stimmiges, geplantes Gesamtwerk verständlich gemacht. […] Tief dringt man mit Reifs Buch in die letztlich lebensbejahende Welt des Dichters ein und fühlt sich eingeladen, seine Bücher erneut zu lesen!“ (die ganze Rezension im Blog hier).                 Gisela Schmoeckel, Bergische Blätter

 

„Ihre Ausführungen gehören neben den Arbeiten von H.R. Schlette zu den besten Gedanken, die ich zu Camus im deutschsprachigen Raum kenne. Als ich Ihr Buch in Händen hielt, war ich zunächst skeptisch, ob sich aus den ,Werkstattaufzeichnungen‘ Camus’ (im Wesentlichen in den Tagebüchern) eine tragfähige Säule entwickeln lassen würde, die es ermöglicht, das Gesamtwerk Camus’ aus der Perspektive der Liebe zu interpretieren. Das ist Ihnen aus meiner Perspektive grandios gelungen.“

Frank Lengers, Landau/Pfalz

1 Antwort zu Rezensionen

  1. Willy Stucky sagt:

    Es gibt wohl wenige Werke der Weltliteratur, in denen das Wort „Liebe“ häufiger vorkommt als in Albert Camus‘ Oeuvre. Insofern hat mich Anne-Kathrin Reifs Buchtitel „Albert Camus – Vom Absurden zur Liebe“ nicht überrascht, als ich zufällig auf ihren vierhundertseitigen „Wälzer“ stiess. Ferner befürchtete ich gerade angesichts dieses Titels einen allzu subjektiven Zugang zu diesem meines Erachtens überragenden europäischen Humanisten des zwanzigsten Jahrhunderts, dessen Schicksal Anne-Kathrin Reif auf Seite 82 selbst mit dem, wie sie betont, oft gehörten Satz „Ja, früher einmal hat mir Camus viel bedeutet“ auf den Punkt bringt. Mit anderen Worten, Camus sei etwas für revoltierende Jugendliche.
    Und worauf stiess ich bei der Lektüre mit wachsender Verblüffung? Ich stiess auf eine Fundgrube des Wissens über den grossen französischen Autor. Dabei geht es nicht nur um einen Zitatenschatz, der seinesgleichen sucht, sondern auch um ihren eigenen Text, der in jedem Satz von ihrer ausserordentlichen Werktreue zeugt. Da findet sich nichts, was auf wackligen Füssen stünde, weil die Interpretin ihren eigenen Senf wichtiger fände als den Gegenstand ihrer Untersuchungen.
    Natürlich war vieles vorgepfadet. Doch auch in einer solchen Situation bedarf es der seltenen Gabe, in der Unmenge an Sekundärliteratur die wenigen Volltreffer zu erkennen.
    Freilich, wer über ein solch umfassendes Wissen über Albert Camus verfügt wie Anne-Kathrin Reif, hat es nicht leicht, im Rahmen eines Camus-Blogs ihre Leser sozusagen häppchenweise davon in Kenntnis zu setzen, denn Albert Camus‘ Denken ist viel komplexer, als viele meinen, schliesslich ist er keineswegs der harmlose „Philosoph der Sinnlosigkeit“, sondern einer der kühnsten Denker seines Jahrhunderts, der die ganze marxistisch-leninistische Intelligenz Europas vor den Kopf gestossen hat, weshalb deren Wortführer, zu welchen ein Jean-Paul Sartre und eine Simone de Beauvoir gehörten, sich gezwungen sahen, ihn mangels guter Gegenargumente öffentlich zu verhöhnen.
    Schliesslich hat die Geschichte Camus zwar Recht gegeben, doch an unseren Universitäten stösst dieser entscheidende Umstand in der Regel auf wenig Interesse. Ungestraft kehrt wohl niemand schon in jungen Jahren der kommunistischen Partei wieder den Rücken, besonders wenn er ein Arbeitersohn ist und Albert Camus heisst.
    Vielleicht ist Camus letztlich für die meisten etablierten Professorinnen und Professoren zu schwierig zu verstehen, weil sie seit Jahr und Tag in ihren ebenfalls etablierten Geleisen weiter philosophieren; und von einer Anne-Kathrin Reif lassen sie sich dabei gewiss nicht die Suppe versalzen, besonders wenn die die Frechheit hat, nach 370 Seiten stringenten Aufbaus den unerhörten Untertitel „200 Jahre Geschichte eines Irrtums“ zu setzen. Doch just auf diese Erkenntnis liefe Camus‘ Philosophie tatsächlich hinaus: Unsere Mainstream-Intelligenzler hatten sich geirrt. Ja, schlimmer: Sie waren mitschuldig an den diversen totalitären Regimes auf unserem Kontinent und der halben übrigen Welt – Regimes, die Millionen von Menschen das Leben gekostet haben.
    Dies ist wahrlich dicke Post für das Gros unserer Philosophinnen und Philosophen, für die es bequemer ist, weiterhin auf der Position von Beauvoir und Sartre zu verharren und deren Verdikt unwidersprochen zu lassen, bei Albert Camus handle es sich lediglich um „eine schöne Seele“, die sich als Mythen-Dichterin in die hehren Gefilde der universitären Philosophie verirrt habe.
    Wer wissen will, ob dieses schnöde Urteil zutrifft oder nicht, muss Anne-Kathrin Reifs Buch lesen.

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