„Albert Camus – Vom Absurden zur Liebe“
Am 7. November 2013 wäre Albert Camus 100 Jahre alt geworden – und wird aus diesem Anlass allenthalben wiederentdeckt und gefeiert. Sein außergewöhnlicher Lebensweg vom Armenviertel in Algier über die Pariser Intellektuellenzirkel bis zum Literaturnobelpreis steht dabei zumeist im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die Wuppertaler Kulturjournalistin und promovierte Philosophin Anne-Kathrin Reif lenkt in ihrem Buch „Albert Camus – Vom Absurden zur Liebe“ dagegen den Blick auf den Philosophen und Denker der Existenz, der in seinen Schriften auf einzigartige Weise den Fraglichkeiten des menschlichen Daseins Ausdruck verliehen hat. Erstmals wird dabei in vollem Umfang der Tatsache Rechnung getragen, dass das Gesamtwerk von Albert Camus durch seinen frühen Tod gleichsam verstümmelt ist. Immer noch wird sein Denken im wesentlichen mit den Begriffen des „Absurden“ und der „Revolte“ identifiziert. Albert Camus hat sein Werk jedoch auf drei „Stadien“ hin angelegt: Das dritte sollte das der Liebe sein. Jedes dieser drei Stadien sollte literarische, dramatische und essayistische Schriften umfassen, die sich gegenseitig ergänzen und erhellen. Sein früher Unfalltod im Jahr 1960 verhinderte die Ausarbeitung dieses dritten, abschließenden Werkstadiums.
Anne-Kathrin Reif schreitet in ihrem Buch „Albert Camus – Vom Absurden zur Liebe“ im Lichte dieses Wissens den Denkweg von Albert Camus von den frühen literarischen Essays bis zum unvollendeten Roman „Der erste Mensch“ noch einmal ab und legt dabei die Spur des erst noch geplanten ,Stadiums der Liebe‘ frei. Dabei zeigt sich: Die Liebe bildet nicht etwa ein zusätzliches, nachträglich angehängtes Thema – sie ist der geheime Anfang und das offenbare Ziel des gesamten Denkweges von Albert Camus. Mit großer sprachlicher Klarheit macht die Autorin dabei die komplexen und oft unterschätzten philosophischen Bezüge des dichterischen Denkens von Albert Camus verständlich. Das Bild Albert Camus‘ als „Prophet des Absurden“ wird damit endgültig durchstrichen.
Anne-Kathrin Reif: Albert Camus – Vom Absurden zur Liebe. Djre Verlag, Königswinter, 443 Seiten, Klappenbroschur, 21,90 Euro (ISBN 978-3-9816109-0-1). Erschienen am 21. Oktober 2013.
Die Autorin:
Anne-Kathrin Reif, geboren 1960 in Mülheim/Ruhr, studierte Philosophie, Kunstgeschichte und Kunstpädagogik an der Bergischen Universität Wuppertal und promovierte zum Thema „Die Welt bietet keine Wahrheiten sondern Liebesmöglichkeiten. Zur Bedeutung der Liebe im Werk von Albert Camus“. Ihre Dissertation erhielt das Prädikat „opus eximium“ und wurde mit einem Förderpreis der Commerzbank-Stiftung ausgezeichnet. Seit 1992 ist sie als Kulturjournalistin tätig, seit 2000 als Kulturredakteurin beim Remscheider General-Anzeiger.
Zum Camus-Jahr 2013 startete sie den Blog www.365tage-camus.de. Die Autorin war 2013 u.a. Gast in der Expertenrunde bei der „Camus Revue“ auf der Phil.Cologne und wirkte mit in dem Film „Albert Camus – Lektüre fürs Leben“ von Joel Calmettes (ARTE.TV 2013).
Anne-Kathrin Reif lebt in Wuppertal.
Soweit der Verlagstext zu meinem Buch. Noch etwas mehr dazu aus persönlicher Sicht hier im Blog.
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