„Die weiten roten Wälder im Regen, die von gelben Blättern übersäten Wiesen, der Geruch trocknender Pilze, die Holzfeuer (die verbrannten Tannenzapfen glühen wie Diamanten der Hölle), der klagend um das Haus streichende Wind, ein denkbar gewöhnlicher Herbst. Die Bauern gehen jetzt ein bisschen vornübergebeugt – gegen den Wind und den Regen. Die Buchen setzen goldgelbe Flecken in den Herbstwald oder halten sich abseits am Waldrand wie große, von blondem Honig überfließende Nester.“
Albert Camus, Tagebücher 1935-1951. Deutsche Übersetzung von Guido G. Meister. Copyright © 1963,1967 Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, S. 152. Eintrag vom Oktober 1942. Camus verbrachte im Herbst/Winter 1942 und Frühjahr 1943 gesundheitsbedingt mehrere Monate in Panelier, in der Nähe von Le Chambon-sur-Ligon im Département Haute-Loire. ©Fotos: Anne-Kathrin Reif
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