Impressionen eines Abends: Sebastian Ybbs, Vorsitzender der Deutschen Albert-Camus-Gesellschaft oben rechts, mit Logoi-Hausherr Jürgen Kippenhan (Mitte) und im Gespräch mit Anne-Kathrin Reif. alle Fotos auf dieser Seite: ©Klaus Dreisbusch/akr
Das war ein sehr schöner und anregender Freitagabend! Dafür möchte ich mich noch einmal sehr herzlich bei allen bedanken, die dazu beigetragen haben – bei den Organisatoren von der Deutschen Albert Camus-Gesellschaft genauso wie bei dem sehr interessierten und aufmerksamen Publikum. Entdeckt habe ich mit dem Logoi in Aachen einen sehr angenehmen, offenen, von Kunst und geistvoller Atmosphäre geprägten Ort, dessen Veranstaltungen ich gerne öfter besuchen würde, wäre der Abstand Wuppertal-Aachen nicht doch ein bisschen zu weit dafür. Kennengelernt habe ich Menschen, die diesen Ort mit Leidenschaft und liebevoller Hingabe beleben und zu einem Ort der Begegnung und des Austausches machen. Gefreut habe ich mich über konzentriertes Zuhören ebenso wie über die anregende Diskussion – auch mit kritischen Fragen –, die sich noch lange nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung in persönlichen Gesprächen fortsetzte. Bettina Marugg hat mir mit ihren amuses oreilles ein für mich völlig neues und hochinteressantes Genre der „komponierten Sprache“ offenbart und damit einen ganz wesentlichen Teil zu einem gelungenen Abend beigetragen, ebenso wie Sebastian Ybbs mit seiner aufmerksamen Gesprächsführung. Für all das sage ich noch einmal: merci à tous!
Ein kleines P.S. möchte ich noch in Richtung von Jürgen Kippenhan, Hausherr des Logoi, hinterherschicken, der mit Vehemenz die Ansicht vertrat, der Begriff „Liebe“ sei schlechterdings zu abgenutzt (verkitscht, von der Kirche korrumpiert, unmögliche Erlösung suggerierend…), als dass er sich mit der Verwendung bei Camus und im Zusammenhang mit Camus einverstanden erklären könnte. Dass wir, was diese Einschätzung angeht, nicht zusammenkommen, haben wir schon im freundlichen Disput festgehalten. Im Nachgang fiel mir aber ein, dass ich einen ähnlichen Vorwurf – in Bezug auf Camus‘ zehn „Lieblingswörter“ – hier im Blog schon einmal verhandelt habe. Nachlesen kann man das hier:
Eine lange Liste von Dingen, die man nicht kaufen kann
Von der Würde der Wörter oder über die Frage, ob sich die Sonne abnutzen lässt
Bettina Marugg präsentierte „amuses oreilles“ (links), freundlicher Disput mit Jürgen Kippenhan (rechts). Fotos ©: Klaus Dreisbusch
Die nächsten Termine im Logoi:
7. Juni, 20 Uhr, offener Jour fixe der Deutschen Albert-Camus-Gesellschaft, Thema: „Camus‘ Nietzsche-Rezeption“. Letzter Termin vor der Sommerpause am 5. Juli (Institut Logoi, Jakobstraße 25a, Aachen).
LOGOI präsentiert Siri Hustvedt, „Living, thinking, looking“. Lesung & Gespräch, Moderation Jürgen Kippenhan. Am 22. Juni 2016, 20 Uhr, in der Aula Carolina, Aachen. Tickets über eventim.de, mehr Infos.