Weitermachen, mit einer gewissen Sturheit weitermachen, egal was sich das Leben um einen herum gerade wieder so ausgedacht hat, obwohl es natürlich ganz und gar nicht egal ist, was sich das Leben so ausdenkt. Das ist ganz gewiss etwas, das man bei Camus lernen kann. Deshalb gibt es auch heute wieder einen ganz banalen Monatsüberblick im Blog, obwohl meine Gedanken immer noch wieder und wieder zu Rupert Neudeck wandern und der Verlust schmerzt. – Besonders viel anzukündigen gibt es auch gar nicht, denn die Theater bewegen sich schon langsam auf die Spielzeitpause zu.
Von li. nach re.: „Der Fremde“ am Euro Theater Bonn (Foto: Alexandra Wolkowicz), „Das Missverständnis“ in Wien (Foto: Seyneb Saleh), Tanzstück „if I was real“ in Münster (Foto: Oliver Berg, Theater Münster).
Verlässlich spielt das Euro Theater Bonn auch in diesem Monat wieder seine Bühnenadaption von Der Fremde (Regie: Jan Steinbach), nämlich am 7. und 8. Juni, 20 Uhr. Nikolaus Habjan, soeben bei der Verleihung des Dorothea-Neff-Preises des Volkstheater Wien mit dem Publikumspreis ausgezeichnet, zeigt letztmalig in dieser Saison am 14. Juni seine wunderbare Version von Das Missverständnis als Spiel mit Menschen und Puppen.
Eine Übernahme in die nächste Spielzeit ist erfreulicher Weise schon angekündigt. Eher lose mit Camus assoziiert, für Tanzfreunde aber gewiss sehenswert, ist das von Albert Camus‘ Licht und Schatten inspirierte Tanztheaterstück if I was real von Toula Limnaios, neu einstudiert mit dem Ensemble des TanzTheaterMünster: am 9., 15., 29. Juni und 7. Juli, jeweils 19.30 Uhr, im Theater Münster. Am 11. und 12. Juni ist das TanzTheater mit der Neu-Inszenierung außerdem in Berlin zu Gast, und zwar im Rahmen des Festivals „20 Jahre cie. toula limnaios“ in der frisch sanierten Heim-Spielstätte der cie. toula limnaios Compagnie in der halle tanzbühne berlin in der Eberswalder Straße. Mehr Infos hier.
Die Deutsche Albert-Camus-Gesellschaft in Aachen hat vor der Sommerpause noch drei Termine, wobei ich mich naheliegender Weise auf den am morgigen Freitag, 3. Juni, besonders freue: „Albert Camus und die Liebe. Sebastian Ybbs im Gespräch mit Dr. Anne-Kathrin Reif“ ist nämlich der Titel, dazu gibt es musikalische „amuse oreilles“ von Bettina Marugg. 20 Uhr im Institut Logoi, Jakobstraße 25a, Aachen, 3. Juni, 20 Uhr. Am 7. Juni, 20 Uhr, geht es dann beim für alle Interessierten offenen Jour fixe um „Camus‘ Nietzsche-Rezeption“ (letzter Termin vor der Sommerpause am 5. Juli).
Danach ist, zumindest was die Camus-Termine angeht, erstmal Sendepause. Aber, so viel habe ich schon entdeckt: Auch in der kommenden Saison 2016/17 wird es wieder bei verschiedenen Bühnen mit Camus weitergehen. Mehr dazu in mehr oder weniger kurzer Kürze.
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