Einmal mehr muss ich mich bei Sebastian Ybbs von der Albert-Camus-Gesellschaft in Aachen dafür bedanken, den Blog aufgeweckt zu haben… Ich muss mir, Ihnen und Euch wohl einfach eingestehen, dass ich mit den vielen Themen, die ich dafür eigentlich auf der Liste habe, nicht hinterherkomme, und der Blog im Moment aus verschiedenen Gründen ein bisschen in den Lebenshintergrund gerückt ist. Der Blog wohlgemerkt, nicht Camus!
Ach, und überhaupt! Man kann ja auch einfach mal diesem herrlichen Sommer genießen und in den freien Stunden gar nichts tun, außer in die Luft zu gucken und ziellos vor sich hinzudenken. Für das etwas zielorientiertere Nachdenken dagegen hat Sebastian Ybbs in diesen Tagen, wo die Sonne bei uns ihren Höchststand erreicht hat, und rechtzeitig zum letzten Jour Fixe in Aachen vor der Sommerpause das passende Thema ausgerufen:
Midi – Von Nietzsches Mittagsbegriff zu Meursaults Töten des Arabers
Hochsommer, das war die Zeit, in der der junge Albert Camus im Meer vor Algier Abkühlung suchte oder sich mit seinen Büchern in die Küche der Wohnung zurückzog.
Midi, das ist in Frankreich der Begriff für den dem Mittelmeer zugewandten südlichen Teil des Landes, das war für Albert Camus der Begriff für die Länder rund um das Mittelmeer, von deren Vielfalt er sich eine Verständigung zwischen den Völkern erhoffte. Midi heißt gleichzeitig aber auch schlicht „Mittag“.
Der Mittag ist der Scheitelpunkt des Tages; es ist die Zeit, wo die Sonne am höchsten steht, mit Nietzsche: die Zeit des kürzesten Schattens, mithin, vielleicht, die Stunde der Erkenntnis.
„Er kommt, er ist nahe, der große Mittag.“
„Der große Mittag, da soll vieles offenbar werden.“¹
Die Mittagszeit der gleißenden Sonne am heißen Strand ist es aber auch, die Meursault in Camus‘ Roman Der Fremde zum Mörder werden lässt und ihn vor Gericht sagen lässt, Schuld an allem sei die Sonne gewesen… Am Mittag wird die gnadenlos brennende Sonne zum Feind, der Mittag steht für die sich zuspitzenden Dinge.
Der Brückenschlag zwischen Nietzsches „großem Mittag“ zu Camus‘ Der Fremde ist Thema beim Jour Fixe der Albert-Camus-Gesellschaft am Dienstag, 3. Juli 2018 um 20 Uhr im LOGOI, Jakobstraße 25a in Aachen.
Sebastian Ybbs, Vorsitzender der Gesellschaft, wird das Gespräch mit einer kurzen Erläuterung und ersten Gedanken einleiten. Der Jour Fixe ist wie immer offen für alle Interessierten, und der Eintritt ist frei.
„…verschiedene Gründe…“
dazu das, verehrte Anne-Kathrin Reif
Das Robert Filliou – Ideal
„Nicht entscheiden
nicht wählen
nicht wünschen
nicht besitzen
seiner selbst bewußt
hell wach
STILL SITZEND
NICHTS TUEND“.
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mit sonnigen Grüßen, nichts tuend
Boris Meißner
Lieber Herr Meißner, vielen Dank und schön, dass Sie dem Blog immer noch folgen! Herzliche Grüße, Anne-Kathrin Reif