Am Schluss von Albert Camus‘ Roman Die Pest feiern die Menschen in den Straßen voller Freude das Ende der Seuche. Nur Dr. Rieux kann die Freude nicht ungetrübt teilen. Zum einen wird er seine in der Zwischenzeit in der Ferne gestorbene Frau nicht wiedersehen. Und zum anderen kann er nicht über das hinwegsehen, was er weiß: Nämlich, dass der Pestbazillus niemals ganz verschwindet, „sondern jahrzehntelang in den Möbeln und der Wäsche schlummern kann, daß er in den Zimmern, den Kellern, den Koffern, den Taschentüchern und den Bünden alter Papiere geduldig wartet und daß vielleicht der Tag kommen wird, an dem die Pest zum Unglück und zur Belehrung der Menschen ihre Ratten wecken und erneut aussenden wird, damit sie in einer glücklichen Stadt sterben.“ (1)
Eine vierteilige Fernsehserie auf dem französischen Kanal France 2 macht ernst mit diesem Szenario und verlegt Camus‘ 1947 veröffentlichte Geschichte in die Zukunft des Jahres 2030. Verantwortlich für diesen Plot ist das Drehbuchautorenduo Georges-Marc Benamou und Gilles Taurand (Regie: Antoine Garceau). Pressemitteilung umreißt den Inhalt so: „Wir befinden uns im Jahr 2030 in einer Gesellschaft, in der die Ängste und Sorgen von heute seltsam nachhallen. Diese Gesellschaft hat gerade erst die Welle der Covid-Epidemien hinter sich gelassen. Während die Menschen gelernt haben, mit den saisonalen Covid-Varianten zu leben, wird in dieser Stadt im Süden eine neue Variante des Pestbazillus namens YP2 entdeckt. Um den Rest des Landes zu schonen, beschließt die Zentralregierung, die Stadt abzuriegeln und einen mysteriösen „Plan D“ umzusetzen, der nach und nach seine monströse Wirkung entfaltet.“ Den Dr. Bernard Rieux spielt Frédéric Pierrot.
Einen kleinen Vorgeschmack und mehr zum Konzept der Verfilmung durch verschiedenen Beteiligte gibt’s in dieser Präsentation:
Präsentation der TV-Adaption von „Die Pest“, die im Jahr 2030 spielt.
Spannende Sache das Ganze, die auch Catherine Camus überzeugt zu haben scheint. Sie wird in der Pressemitteilung zitiert:
Jetzt muss ich nur noch schnell rausfinden, wie ich France 2 hier streamen kann, und dann steht dem Fernsehabend nichts mehr im Wege! Start heute, 4. März 2024, 21.10 Uhr.
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(1) Albert Camus, Die Pest. Deutsch von Guido G. Meister. Rowohlt-Verlag, Reinbek b. Hamburg 1950, S. 202
Ein Hinweis – es funktioniert nur in Frankreich oder mit einer VPN Software mit der man france2 vorspielen kann man befindet sich in Frankreich
Danke für den Hinweis, ich hab’s auch gemerkt… Und so schnell ließ sich das mit der VPN Software nicht mehr umsetzen – also hab ich’s verpasst. Jemand hier, der die erste Folge gesehen hat und uns allen hier davon erzählen kann? Dann schreibt hier in die Kommentare – merci!
Leider gelten auch für die Mediathek (https://www.france.tv/france-2/la-peste/saison-1/5762901-episode-1.html) dieselben Spielregeln. So werde ich es mir eben im Mai anschauen, wenn ich in unserem Haus in Frankreich bin.
Viel Vergnügen! Vielleicht mögen Sie ja dann hier berichten? Es würde mich freuen!
Danke! Das muss ich sehen!