Der Camus-Adventskalender: Die siebzehnte Tür geht auf

Tür in der Altstadt von Funchal, Madeira. Dank für das Foto an Dieter Fränzel (©).

„«Man muss das Leben lieben, ehe man seinen Sinn liebt», sagt Dostojewski. Gewiss, und wenn die Liebe zum Leben verschwindet, tröstet uns kein Sinn darüber hinweg.“ *

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Der Camus-Adventskalender. Jeden Tag eine Tür und ein mehr oder weniger zufällig ausgewähltes Zitat als kleiner Gedankenanstoß für den Tag. Ich wünsche allen eine schöne Adventszeit, auch wenn sie in diesem Jahr anders ist als sonst!

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*Albert Camus, Tagebücher 1935-1951. Deutsche Übersetzung von Guido G. Meister.  Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1963, 1967, S. 275. Eintrag aus September 1949.

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Der Camus-Adventskalender: Die sechzehnte Tür geht auf

16, Rue Ravignan war Camus‘ erstes Quartier in Paris – damals noch ein Hotel. ©Foto: Anne-Kathrin Reif

Der Nachtportier, dem Tarrou allabendlich begegnet, wenn er in sein Hotel zurückkehrt: 

„Ach, wenn es doch ein Erdbeben wäre! Ein ordentlicher Stoß, und damit hat es sich… Man zählt die Toten, die Lebenden, und dann ist die Sache erledigt. Aber diese Saukrankheit! Selbst die, die sie nicht haben, tragen sie im Herzen.“ *

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Der Camus-Adventskalender. Jeden Tag eine Tür und ein mehr oder weniger zufällig ausgewähltes Zitat als kleiner Gedankenanstoß für den Tag. Ich wünsche allen eine schöne Adventszeit, auch wenn sie in diesem Jahr anders ist als sonst!

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*Albert Camus, Die Pest. Deutsch von Uli Aumüller. Rowohlt-Verlag, Reinbek b. Hamburg 1997, S. 131.

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Der Camus-Adventskalender: Die fünfzehnte Tür geht auf

Tür in der Altstadt von Funchal, Madeira. Dank für das Foto an ©Dieter Fränzel!

„Es kommt immer ein Augenblick, in dem die Menschen aufhören, zu kämpfen und sich zu zerfleischen, sich endlich bereit finden, sich so zu lieben, wie sie sind. Das ist das Himmelreich.“ *

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Der Camus-Adventskalender. Jeden Tag eine Tür und ein mehr oder weniger zufällig ausgewähltes Zitat als kleiner Gedankenanstoß für den Tag. Ich wünsche allen eine schöne Adventszeit, auch wenn sie in diesem Jahr anders ist als sonst!

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*Albert Camus, Tagebücher 1935-1951. Deutsche Übersetzung von Guido G. Meister.  Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1963, 1967, S. 299. Eintrag aus Frühjahr 1950.

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Der Camus-Adventskalender: Die vierzehnte Tür geht auf

Jugendstil-Gittertür in Nancy. ©Foto: Anne-Kathrin Reif

„Sie haben recht, Rambert, vollkommen recht, und um nichts in der Welt möchte ich Sie von dem abbringen, was Sie tun werden, was mir gerecht und gut erscheint. Aber trotzdem muss ich es Ihnen sagen: bei alldem handelt es sich nicht um Heldentum. Es handelt sich um Anstand. das ist eine Idee, über die man lachen kann, aber die einzige Art, gegen die Pest anzukämpfen, ist der Anstand.“ *

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Der Camus-Adventskalender. Jeden Tag eine Tür und ein mehr oder weniger zufällig ausgewähltes Zitat als kleiner Gedankenanstoß für den Tag. Ich wünsche allen eine schöne Adventszeit, auch wenn sie in diesem Jahr anders ist als sonst!

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*Albert Camus, Die Pest. Deutsch von Uli Aumüller. Rowohlt-Verlag, Reinbek b. Hamburg 1997, S. 186f.

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Der Camus-Adventskalender: Die dreizehnte Tür geht auf

Tür in der alten tansanischen Hauptstadt Bagamoyo. Herzlichen Dank an ©Martin Rubensdörffer!

„Ich glaube weiterhin, dass unserer Welt kein tieferer Sinn innewohnt. Aber ich weiß, dass etwas in ihr Sinn hat, und das ist der Mensch, denn er ist das einzige Wesen, das Sinn fordert. Diese Welt besitzt zumindest die Wahrheit des Menschen, und unsere Aufgabe besteht darin, ihm seine Gründe gegen das Schicksal in die Hand zu geben.“ *

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Der Camus-Adventskalender. Jeden Tag eine Tür und ein mehr oder weniger zufällig ausgewähltes Zitat als kleiner Gedankenanstoß für den Tag. Ich wünsche allen einen schönem dritten Adventssonntag!

*Albert Camus, Briefe an einen deutschen Freund, in: Fragen der Zeit, Rowohlt-Verlag, Reinbek b. Hamburg 1960, S. 28f. (aus dem Vierten Brief,  Juli 1944).

P.S. Heute geht damit schon die zweite Tür auf, denn die zwölfte Tür blieb gestern wegen Serverausfalls leider geschlossen!

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Der Camus-Adventskalender: Die zwölfte Tür geht auf

Tür im Kulturzentrum Sidi Bou Said, Tunesien. Herzlichen Dank für die Fotos an ©Erika Spindeck!

„Beinahe vollständige Genesung, ich erhoffe sogar eine vermehrte Kraft. Verstehe jetzt besser, was ich immer gewusst habe: Wer sein Leben hinschleppt und unter seiner Last zusammenbricht, kann niemandem helfen, gleichgültig, welche Pflichten er übernimmt. Wer sich beherrscht und das Leben beherrscht, kann der wahrhaft Großzügige sein und mühelos geben. Nichts erwarten und nichts fordern außer dieser Kraft zum Geben und zum Arbeiten.“ *

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Der Camus-Adventskalender. Jeden Tag eine Tür und ein mehr oder weniger zufällig ausgewähltes Zitat als kleiner Gedankenanstoß für den Tag. Ich wünsche allen eine schöne Adventszeit, auch wenn sie in diesem Jahr anders ist als sonst!

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Albert Camus, Tagebücher 1951-1959. Deutsche Übersetzung von Guido G. Meister. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1991, S. 281.

Aufgrund von Serverausfall leider mit einem Tag Verspätung!

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Der Camus-Adventskalender: Die elfte Tür geht auf

Tür in Lourmarin, Südfrankreich. Foto: Anne-Kathrin Reif

„Ich hatte meine Menschenpflicht getan und hatte einen ganzen langen Tag in Freude verbracht; und war mir so auch nichts Ungewöhnliches gelungen, ich hatte doch ergriffenen Herzens jenem Lebenssinn gehorcht, der uns bisweilen befiehlt, glücklich zu sein. Wir finden alsdann die Einsamkeit wieder – und sind es zufrieden.“ *

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Der Camus-Adventskalender. Jeden Tag eine Tür und ein mehr oder weniger zufällig ausgewähltes Zitat als kleiner Gedankenanstoß für den Tag. Ich wünsche allen eine schöne Adventszeit, auch wenn sie in diesem Jahr anders ist als sonst!

* Albert Camus, Hochzeit in Tipasa, Deutsch von Peter Gan, in: Literarische Essays, Rowohlt-Verlag, Hamburg 1959, S. 83

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Der Camus-Adventskalender: Die zehnte Tür geht auf

Tür Nr. 10 aus Lindau am Bodensee. ©Foto: Anne-Kathrin Reif

„Die größte Ersparnis, die sich im Bereich des Denkens erzielen lässt, besteht darin, die Nicht-Verstehbarkeit der Welt hinzunehmen – und sich um den Menschen zu kümmern.“ *

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Der Camus-Adventskalender. Jeden Tag eine Tür und ein mehr oder weniger zufällig ausgewähltes Zitat als kleiner Gedankenanstoß für den Tag. Ich wünsche allen eine schöne Adventszeit, auch wenn sie in diesem Jahr anders ist als sonst!

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*Albert Camus, Tagebücher 1935-1951. Deutsche Übersetzung von Guido G. Meister.  Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1963, 1967, S. 186. Eintrag aus November 1943.

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Der Camus-Adventskalender: Die neunte Tür geht auf

Tür in der Altstadt von Funchal, Madeira. Dank für das Foto an ©Dieter Fränzel!

Rambert sagte, er habe noch einmal darüber nachgedacht und glaube weiterhin, was er geglaubt habe, aber wenn er wegginge, würde er sich schämen. Und das würde ihn in seiner Liebe zu der Zurückgelassenen stören. Aber Rieux richtete sich auf und sagte mit fester Stimme, das sei Blödsinn, man brauche sich nicht zu schämen, wenn man das Glück vorziehe. «Ja», sagte Rambert, «aber man kann sich schämen, wenn man ganz allein glücklich ist».“ *

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Der Camus-Adventskalender. Jeden Tag eine Tür und ein mehr oder weniger zufällig ausgewähltes Zitat als kleiner Gedankenanstoß für den Tag. Ich wünsche allen eine schöne Adventszeit, auch wenn sie in diesem Jahr anders ist als sonst!

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*Albert Camus, Die Pest. Deutsch von Uli Aumüller. Rowohlt-Verlag, Reinbek b. Hamburg 1997, S. 236.

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Der Camus-Adventskalender: Die achte Tür geht auf

Tür in Carloforte, Isola di San Pietro, Sardinien. ©Foto: akr

„Essay über das Meer. Der Verzweifelte besitzt keine Heimat. Ich selber wusste, dass es das Meer gibt, und deshalb blieb ich in dieser todbringenden Zeit am Leben. So können auch Menschen, die sich lieben und die getrennt sind, im Schmerz leben. Aber was immer sie sagen mögen, sie leben nicht in der Verzweiflung: sie wissen, dass es die Liebe gibt.“ *

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Der Camus-Adventskalender. Jeden Tag eine Tür und ein mehr oder weniger zufällig ausgewähltes Zitat als kleiner Gedankenanstoß für den Tag. Ich wünsche allen eine schöne Adventszeit, auch wenn sie in diesem Jahr anders ist als sonst!

*Albert Camus, Tagebücher 1935-1951. Deutsche Übersetzung von Guido G. Meister.  Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1963, 1967, S. 282. Eintrag von Ende 1949.

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