Neuerscheinungen im Camus-Jahr ff.: „Im Namen der Freiheit“

onfraySeit heute liegt sie in den Buchhandlungen: Michel Onfrays 576 Seiten dicke Monographie über Albert Camus: Im Namen der Freiheit, unter dem Titel L’ordre libertaire –
La vie philosophique d’Albert Camus 2012 bereits in Frankreich veröffentlicht. Das Original hatte ich seinerzeit in Paris gekauft, aber ich muss gestehen, dass ich dann doch nur kursorisch in dem Wälzer gelesen habe. Französische Sprache in diesem Umfang schreckt mich leider doch ein wenig ab, wenn sie nicht von Camus selbst stammt. Ich bin also gespannt darauf, jetzt auf deutsch lesen zu können, was der von manchen Intellektuellen ob seines Erfolgs leicht naserümpfend als französischer „Modephilosoph“ bezeichnete Autor zu Camus zu sagen hat. Da es aber eine Weile dauern wird, bis ich hier darüber berichten kann, soll die Ankündigung heute gewissermaßen als Platzhalter dienen.

„Michel Onfray feiert Albert Camus als hochaktuellen Denker und Freiheitskämpfer”

so preist der Knaus-Verlag jedenfalls das Werk an und schreibt:

An seinem 100. Geburtstag ist Albert Camus‘ Denken aktueller denn je: Mut, Mäßigung, Ehrlichkeit, Menschlichkeit, Gerechtigkeit. Michel Onfray porträtiert ihn als Vorbild gerade für schwierige Zeiten. Immer stand Camus an der Seite der einfachen Menschen seiner Herkunft und beharrte darauf, Gewalt nicht mit Gewalt zu vergelten und Freiheit auch als Verpflichtung zu begreifen. Wenn es ein Buch braucht, um Camus neu zu entdecken, dann dieses.”

Über den Autor: Michel Onfray wurde 1959 in Argentan/Frankreich geboren. Er promovierte in Philosophie und unterrichtete fast zwanzig Jahre am technischen Gymnasium von Caen. 2002 gab er die Stelle auf und gründete in Caen die Université Populaire, eine Art Volksuniversität, zu der jedermann Zutritt hat. Jährlich besuchen tausende Zuhörer seine Vorlesungen. Er ist Autor zahlreicher Bücher, die in zehn Sprachen übersetzt wurden, und setzt sich für einen offensiven Atheismus ein (sein Buch Traité d’athéologie ist unter dem Titel Wir brauchen keinen Gott – Warum man jetzt Atheist sein muss bei Piper erschienen). Mehr zum Autor bei Wikipedia. Im Netz findet man auch diverse Talkshowauftritte von Onfray, zum Beispiel diesen hier zu Camus, bei dem man doch sehr ins Staunen darüber kommt, wie im französischen Fernsehen Philosophie präsentiert wird – ein solches Szenario und dergleichen leutselig-nervende Moderatoren kennt man bei uns eigentlich nur aus Vorabend-Spielshows. Aber das ist ein anderes Thema.

 

Michel Onfray, Im Namen der Freiheit – Leben und Philosophie des Albert Camus. Aus dem Französischen von Stephanie Singh. Knaus-Verlag 2013, 576 S., geb., 29,99 Euro.

 

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