Jetzt zum Nachlesen: Heinz Robert Schlettes Vortrag „Albert Camus und die Juden“ – mit einem Blick auf „die Griechen“

Kaffeepause mit Schlette-Lektüre!

Noch gar nicht lange her, da berichtete ich hier im Blog vom Vortragsabend Heinz Robert Schlettes zum Thema Albert Camus und die Juden bei der Buchhandlung Böttger in Bonn. Kaum ein halbes Jahr später hat Alfred Böttger diesen Vortrag nun verdienstvoller Weise als kleines, feines Bändchen in seiner „Edition Böttger“ herausgebracht. So hat man ab sofort die glückliche Gelegenheit, Schlettes Ausführungen noch einmal in aller Ruhe nachlesen zu können, was allein schon erfreulich wäre. Hinzu kommt aber, dass der Autor in seiner gewohnt akribischen Art zahlreiche Fußnoten und Querverweise hinzugefügt hat, die sowohl zum Quellenstudium als auch zur weiteren Vertiefung in der Sekundärliteratur anregen.

Schon in seinem Vortrag verweist Schlette auf die Gegenüberstellung von „Jerusalem und Athen“, das jüdische gegenüber dem griechischen Denken bei Camus, wobei Camus sich nach eigenem Bekenntnis eindeutig dem griechischen Denken verwandt fühlte: „Je me sens un coeur grec“ , zitiert der Autor Camus. So ist es eine folgerichtige und bereichernde Ergänzung, wenn als zweiter Text von Heinz Robert Schlette eine leicht gekürzte Fassung seines Aufsatzes „Die unausschöpfbare Quelle“. Zur Anerkennung „Der Griechen“ bei Albert Camus aufgenommen wurde, der zuerst 2001 in der Festschrift für Annemarie Pieper erschienen ist. Und schließlich enthält der schmale Band noch eine vollständige Bibliographie der Schriften von Heinz Robert Schlette zu Albert Camus – vor allem angesichts der verstreut in zahlreichen Fachzeitschriften über einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren erschienenen Arbeiten ein Schatz für jeden Camus-Forscher.

Einzig die Tatsache, dass einige Camus-Zitate im zweiten Text mangels vorliegender deutscher Übersetzung ausschließlich im Original wiedergegeben werden, mag ein kleiner Wermutstropfen sein für alle, die des Französischen nicht mächtig sind. Den Wert dieser zwar nicht umfangreichen aber gehaltvollen und mit hochwertigem Papier sowie einem eingeklebten farbigen Frontispiz auch noch schön ausgestatteten Publikation schmälert das jedoch nicht.

Heinz Robert Schlette: Albert Camus und die Juden mit einem Blick auf „die Griechen“.  Edition Böttger, Bonn 2018. 48 S., kart., 12,80 Euro (ISBN 978-3-98159047-0).

Termin: ACHTUNG! Der angekündigte Termin fällt wegen Erkrankung aus. Wir wünschen rasche Genesung!
Prof. Dr. Dr. Heinz Robert Schlette ist am morgigen Donnerstag, 6. Dezember, zu Gast beim Philosophischen Café im Culucu e.V. (cult & culture), Hohe Straße 123, in Kleve. Thema ist Der Sinn der Geschichte von morgen – Camus‘ Aktualität“. „Die philosophischen Ansichten von Albert Camus verfolgen das Ziel einer «menschheitlichen» Friedens-Kultur, in der Natur und Geschichte eine wichtige Rolle spielen. Prof. Schlette wird eine Lesung geben, anschließend soll darüber diskutiert werden“, heißt es in der Ankündigung. Beginn 17 Uhr, der Eintritt ist frei.

Neuer Termin: Prof. Dr. Dr. Heinz Robert Schlette stellt sein gerade erschienenes Buch vor und spricht über Albert Camus‘ Blick auf „die Griechen“. Im Anschluss liest Adolphe Lechtenberg, von dem das Frontispiz in dem Buch stammt, den Camus-Text Helenas Exil. Mittwoch, 19. Dezember, 20 Uhr, in der Buchhandlung Böttger, Thomas-Mann-Str. 41, in Bonn. Eintritt: 8 € / Schüler und Studenten: frei. Karten: 0228/350 27 19.

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